Sonntag, 24. September 2006
Alles in eigener Verantwortung

Ein Einzelstudium ist eine echte Alternative für kreative Menschen, die sich im beruflichen Leben ohne unnötigen Ballast gezielt weiter qualifizieren wollen.

An nahezu allen Universitäten sind Curricula vorgeschrieben, die überwiegend aus Pflichtfächern bestehen und zwar einige Wahlmöglichkeiten anbieten, doch auch diese gelten stets für komplette Gruppen. Die inzwischen viel gerühmten neuen Online-Studiengänge unterscheiden sich darin nicht von den gängigen Präsenz-Studiengängen.

Dieser Blog berichtet über einen neuen Ansatz, bei dem die Studierenden nicht länger unnötigen Ballast büffeln müssen, sondern ihre Energie und Zeit in Fächer und Themen investieren können, die ihnen tatsächlich bisher fehlten und die sie wirklich brauchen.

Diesen alternativen universitären Weg stützt die Untersuchung von Prof. Jeffrey Pfeffer , Stanford Business School, publiziert im Jahr 2002. Er kritisierte nach fast 40 Jahren Forschung, dass an traditionellen Business Schools die Studierenden obsolete Curricula durchlaufen müssten, die sie tausende Stunden Lebens- und Arbeitszeit verschwenden ließen.
  • "Little of what is taught to students in business school prepares them for the corporate workplace. You have to question what goes on in the two years it takes to get an MBA, if someone can virtually be equivalent in two or three weeks. What that suggests to me is that if you take a smart person, and give them a relatively short course, a mini-MBA, if you will, they basically do as well as the MBAs."

  • "One of the problems is that much of the business school curriculum has remained unchanged since the 1960s. Business schools rely on outmoded teaching methods and do not afford students an opportunity for practical experience."
Ob diese fundamentale Kritik ohne Abstriche gelten muss, sei dahingestellt; sie ermutigt aber, über neue Wege nachzudenken. Das Konzept des neuen Bildungsträgers ist ein solcher möglicher Weg und im übrigen nur für eigenständige, sehr verantwortungsbewusste und zielorientierte Menschen geeignet, für echte "Independents" also.

Die neue Universität wendet ihre eigene Version der berühmten "Oxford Tutorial Method" an: dort trifft man wöchentlich seinen Tutor, der jedesmal schriftlich die Basis für die Diskussion der nächsten Woche definiert. Und auch dort verfügen die Tutoren über besondere bibliographische Leistungen; von den Studenten wird erwartet, dass sie jeweils einen Aufsatz schreiben, in dem sie ihr Verständnis der zu behandelnden Themen nachweisen und eine praxisorientierte Kritik der Themen zu Papier bringen.

Die Professoren dieses Hauses arbeiten in aller Welt. Es sind Menschen, die Praxis und Wissenschaftlichkeit vereinen. Sie sind an der alternativen Universität nicht fest angestellt und können sich darum auch nicht auf einer Festanstellung ausruhen, die es ihnen erlauben könnte, Jahr für Jahr die immer gleichen Inhalte vorzutragen. Sie gehen ähnlich wie beim Oxford-Vorbild vor: sie stellen aktuell orientierte Aufgaben und begleiten online und ganz individuell die Studenten bis zur Fertigstellung ihrer schriftlichen Ausarbeitung, um danach eine gründliche Prüfung und Bewertung vornehmen zu können.


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Der Weg zum individuellen Studienprogramm

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